Zum Hauptinhalt springen

Krankheitsinformation

Allgemein

Brustkrebs entwickelt sich aus dem Gangsystem oder den Drüsenläppchen der Brust.

    Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau. In Deutschland erkranken pro Jahr etwa 70.000 Frauen neu an Brustkrebs, d. h. jede 9. Frau erkrankt in ihrem Leben an Brustkrebs. Rund 18.000 Frauen sterben pro Jahr an dieser Erkrankung. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei 64 Jahren.

      Nicht-Genetische Faktoren:

      • Kinderlosigkeit
      • frühe erste Periodenblutung, späte letzte Periodenblutung
      • Gewicht, Ernährung
      • Wenig Bewegung, wenig Sport
      • einige gutartige Brustveränderungen und Brustkrebsvorstufen in vorherigen Brustoperationen (ADH, DCIS, LCIS)
      • hohe Dichte des Drüsenkörpers in der Mammographie
      • Umweltexposition
      • reproduktive, hormonelle Faktoren

      Veranlagung/Genetische Faktoren:

      • gehäuftes familiäres Vorkommen von Brustkrebs
      • Hochpenetranzgene (Genveränderungen führen sehr häufig (bis zu 80 Prozent) zu Krebs; BRCA1, BRCA2)
      • Niedrigpenetranzgene (Genveränderungen führen mehr als normal zu Krebs)
      • modifizierende Gene

      Familiärer Brustkrebs

      In rund acht von zehn Fällen treten Brust- und Eierstockkrebs auf, ohne dass eine familiäre Vorbelastung vorliegt. In rund zwei von zehn Fällen findet man dagegen eine familiäre Häufung von Brust- und/oder Eierstockkrebs.

      Gehäufte Fälle von Brustkrebs in der Familie, Brustkrebs in jungem Alter oder das Vorkommen von so genanntem triple-negativem Brustkrebs, bei dem der Östrogenrezeptor, der Progesteronrezeptor und der HER2-Rezeptor nicht ausgebildet sind, können auf ein erbliches Risiko hindeuten. Das Auftreten von Eierstockkrebs kann generell mit einem erhöhten familiären Risiko verbunden sein.

      Wenn in Ihrer Familie der Verdacht auf familiären Brust- und Eierstockkrebs besteht, beraten wir Sie gerne in unserem Familiären Brust- und Eierstockkrebszentrum.

      Unser Zentrum ist Mitglied im Deutschen Konsortium Familiärer Brust- und Eierstockkrebs. Die Betreuung betroffener Familien orientiert sich an aktuellen Standards, die auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren und eine hohe Versorgungsqualität gewährleisten. Zu dem umfassenden Versorgungskonzept gehören die interdisziplinäre Beratung, die Risikoerhebung, die Genanalyse, die Umsetzung des intensivierten Früherkennungs- und Nachsorgeprogramms, die Durchführung von prophylaktischen Operationen sowie die leitliniengerechte medikamentöse und operative Therapie erkrankter Personen.

      Gutartige Erkrankungen (Benigne Erkrankungen)

      Die entzündlichen Erkrankungen der Brust werden insbesondere nach dem Zeitpunkt des Auftretens unterschieden:

      • Mastitis non puerperalis: Brustentzündung außerhalb der Stillzeit,
      • Mastitis puerperalis: Brustentzündung in der Stillzeit,
      • Abszess: Abgekapselte Ansammlung von Eiter in der Brust,

      Die Therapie erfolgt immer in Abhängigkeit von der Ausprägung mit einem Antibiotikum und lokalen Maßnahmen wie Kühlung oder auch einer Punktion. Nur selten ist in der Stillzeit das Abstillen erforderlich. In einigen Fällen kann eine operative Sanierung notwendig sein.

      Die weibliche Brust zeigt im Gegensatz zu den meisten anderen Organen eine große Vielfalt in Entwicklung und Ausprägung. Hinzu kommt ein starkes Schwanken des ästhetischen Ideals in verschiedenen Kulturkreisen.

      Bei wenigen Frauen treten jedoch Varianten der Brustentwicklung auf, welche wie bei der Makromastie (zu große Brüste) zu Folgeschäden z. B. des Rückens führen und somit einen Krankheitswert entwickeln. Folgend werden einige Variationen der Brustentwicklung genannt:

      • Amastie bzw. Athelie (Fehlende Brust bzw. Brustwarze),
      • Polymastie bzw. Polythelie (zusätzliches Brustdrüsengewebe bzw. Brustwarzen),
      • Mammahypoplasie (nicht komplett entwickelte Brust),
      • Makromastie (extrem große Brust),
      • tubuläre Brust (meist Fehlen der unteren Quadranten der Brust und Vorwölbung des Brustdrüsengewebes an der Brustwarze),
      • Mammaasymmetrie (unterschiedlich große Brüste),
      • Trichterbrust,
      • Poland-Syndrom bzw. Amazonen-Syndrom (Fehlentwicklung bis hin zum Fehlen des Brustmuskels und der Brustdrüse, häufig mit anderen Fehlbildungen verbunden)

      Je nach Ausprägung und Symptomen der Betroffenen können diese Fehlbildungen einen Krankheitswert haben und somit einer Therapie bedürfen. Diese wird immer individuell im Einzelfall getroffen und mit der Betroffenen und bei Bedarf mit den Eltern bzw. Angehörigen besprochen.

      Der Begriff der Mastopathie umfasst eine große Zahl an proliferativen (d. h. durch Zellwachstum bedingte), jedoch nicht bösartige Veränderungen der Brust. Diese sind in aller Regel hormonell bedingt und betreffen etwa 50 Prozent aller Frauen im 30. bis 50. Lebensjahr. Die Diagnose wird durch eine Probeentnahme und folgende feingewebliche Untersuchung gesichert. Am häufigsten äußert sich die Mastopathie durch Knotenbildung und prämenstruell verstärkte Schmerzen der Brust (Mastodynien).

      Da es sich um eine gutartige Erkrankung handelt, ist eine Operation nur in Ausnahmefällen notwendig. Therapeutisch stehen daher vielmehr eine Aufklärung der Betroffenen sowie bei stärkerer Ausprägung die lokale oder systemische hormonelle Therapie zur Verfügung.

      Der häufigste gutartige Tumor der Brust ist das Fibroadenom. Hierbei handelt es sich um epithelial-mesenchymale Tumoren (ausgehend vom Binde- und Drüsengewebe), welche etwa 20 Prozent aller Brusterkrankungen ausmachen. Sie treten vor allem im 20. bis 40. Lebensjahr auf. Sie haben kein erhöhtes Entartungsrisiko, sollten jedoch bei Auffälligkeiten in der Bildgebung zum Ausschluss einer anderen Erkrankung feingeweblich untersucht werden. In den meisten Fällen bereitet diese Geschwulst keine Beschwerden. Eine Indikation zur operativen Entfernung besteht, wenn eine feingewebliche Sicherung technisch anders nicht möglich ist oder wenn ausgeprägte Schmerzen oder eine kosmetische Formveränderung der Brust auftreten.

      Als präinvasive Läsionen werden alle Veränderungen des Brustdrüsengewebes bezeichnet, welche mit einer Erhöhung des Risikos zur malignen Entartung einhergehen. Dabei werden verschiedene Formen unterschieden:

      • UDH = gewöhnliche ("usual") duktale Hyperplasie,
      • ADH = atypische duktale Hyperplasie,
      • DCIS = duktales Carcinoma-in-situ,
      • LN: Lobuläre Neoplasie Grad I-III.

      Die Zahl der diagnostizierten präinvasiven Läsionen hat durch das flächendeckende Mammographie Screening in den letzten Jahren stetig zugenommen. Eine UDH, ADH und die LN Grad I bis II sind eher Zufallsbefunde, welche im Rahmen von Brustoperationen entdeckt werden. Im Gegensatz dazu stellen das DCIS und eine LN Grad III Krebsvorstufen dar und sollten bei einem Entartungsrisiko von bis zu 50 Prozent vollständig operativ entfernt werden.

      Weitere ausführliche Informationen finden Sie auf der Website der Deutschen Krebsgesellschaft und im Ratgeber "Brustkrebs" der Deutschen Krebshilfe.